Paul Cézanne

cezanne

Paul Cézanne, Montagne Sainte-Victoire, 1905, 36 x 54,5 cm

Cézanne gilt als einer der bedeutendsten Wegbereiter der von perspektivischer Illusion befreiten Kunst zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Inspirationsquelle ist für ihn die Natur wie übrigens für viele Künstlerfreunde seiner Zeit. Deshalb malt er meist draußen in der Landschaft um Aix-en-Provence. Noch mit 67 Jahren aquarelliert er vorwiegend „en plein air“. Tragischerweise gerät ihm diese Leidenschaft zum Verhängnis. Er stirbt 1906 an einer Lungenentzündung, weil er beim Malen in ein Unwetter geraten war. Obwohl er in der Natur arbeitet, ist sein künstlerisches Ziel jedoch nicht, ein Abbild der Natur zu schaffen. In einem Gespräch mit dem Kunstkritiker Joachim Gasquet stellt er fest: „L’art est une harmonie parallèle à la nature“ (Die Kunst ist eine Harmonie parallel zur Natur). Er möchte die Naturwirklichkeit in eine autonome Bildwirklichkeit übertragen.

„Montagne-Sainte Victoire“ ist ein Lieblingsmotiv von Cézanne. Auf einem Gerüst von Bleistiftlinien setzt er von der Pinselform abgeleitete Farbflecken. Der freie unbemalte Bildgrund gewinnt eine wichtige Funktion. Er ist Wiese, Berg, Himmel und Licht zugleich. Mit der Reduktion auf wesentliche Bildelemente hat Cézanne eine Entwicklung zur Abstraktion in der Kunst eingeleitet. Auch heute noch sind Vereinfachen und Weglassen wichtige Lernschritte in vielen Aquarellkursen.

Literaturauswahl:
Paul Cézanne: Über die Kunst, Gespräche mit Gasquet. Hrsg. Walter Hess, 1957, 1980 Götz Adriani: Cézanne Aquarelle, 1982
Götz Adriani: Paul Cézanne – Leben und Werk, 2006