Für 4 Tage trafen sich 12 Mitglieder der DAGGWS im Künstlerhof Lavesum (bei Haltern am See) zu einem Workshop mit dem französischen Aquarellisten Marc Folly.
Seine Ausbildung erhielt der Künstler bei der École des Arts Appliqués in Lyon. Ursprünglich in der Ölmalerei der alten Meister zu Hause, entdeckte er 1992 das Aquarellieren und übersetze die gelernte Technik ins Aquarell. Im Gegensatz zu der traditionellen Malweise des Aquarells von hell nach dunkel konnten die Kursteilnehmer beobachten, wie Marc nach einer detaillierten Vorzeichnung auf überleimten Baumwollpapier (wahlweise auch Papier mit hohem Zelluloseanteil) zunächst die dunkelsten Stellen auftrug, um dann nach der Trocknung die helleren Farbschichten aufzubringen. Wichtig hierbei ist ein sicherer und wässriger Auftrag, bei dem der Pinsel quasi nicht das Blatt berührt sondern nur den Wassertropfen führt. Zentrale Elemente seiner Arbeit sind der trichromatische Aufbau der Bilder (er benutzt Ultramarinblau, Indisch Gelb und Permanentrosa) und deren Mischung direkt auf der Kunststoffpalette. In seiner Bildkomposition ist das Aussparen von Weiß wichtig, gleichzeitig ist aufgrund der Oberflächenstruktur des Blattes ein Auswaschen von bereits aufgetragener Farbe möglich und notwendig, so können Tonwerte auch im nach hinein korrigiert werden.
Die von den Teilnehmern zu malenden Sujets reichten vom „Stillleben“ einer alten Töpferei bis zur anspruchsvollen Darstellung einer französischen Dorflandschaft. Trotz der intensiven Beschäftigung mit der Umsetzung des Gelernten gab es genügend Möglichkeit bei Kaffee oder in der Mittagpause, sich mit den Vereinskollegen und dem Dozenten auszutauschen und neue Impulse auch außerhalb des Aquarellierens zu erhalten, dabei kam der Spaß keineswegs zu kurz. Bei einem gemeinsamen Abendessen in der Brauerei „Pinkus“ in Münster und einer kurzen Stippvisite in der Altstadt war Marc Folly, für den es eine Deutschland-Premiere war, von der deutschen Kultur und Gastronomie sehr angetan. Ein Workshop für das nächste Jahr ist vielleicht schon in Planung.
Text und Fotos: Dieter Wystemp