John Singer Sargent

John Singer Sargent
John Singer Sargent, Santa Maria della Salute, 1904, 46 x 58 cm

John Singer Sargent (1856 – 1925) gehört mit seinen Aquarellen zu den herausragenden Meistern dieser Gattung. Dienten seine frühen Aquarell-Skizzen noch eher als Studien für Ölgemälde und Porträt-Aufträge, so war das Aquarell später für ihn das bevorzugte Medium.
Auf vielen Reisen gibt er in der Art der impressionistischen Plein-Air-Malerei seiner unmittelbaren Erfahrung spontanen Ausdruck. Fast alles, was ihm begegnet, interessiert ihn als Maler und wird für ihn zum Motiv. In Venedig, wo er auch eine Zeitlang wohnte, sind viele seiner Aquarelle entstanden. Venedig bedeutete für ihn die Auflösung der Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit, Vergangenheit und Gegenwart, Kunst und Leben. Das Beieinander von Wasser, Licht und malerischer Architektur zogen ihn magisch an.

Wie alle seine Aquarelle besticht auch das Bild „Santa Maria della Salute“ durch die spontane Pinselarbeit, eine reduzierte Palette, wunderbare Farbharmonien, perfekt eingesetzte Tonwerte, so dass der Eindruck von Transparenz, Unmittelbarkeit und Flüchtigkeit entsteht. Ohne alles genau abzubilden, versteht er es, häufig mit minimalen Andeutungen durch Pinselstriche und Farbtupfen, eine vollständig überzeugende Realität zu produzieren.

Literaturauswahl:
Carl Little, The Watercolors of John Singer Sargent, Chameleon Books, 1998;
M. Schwander (Hrsg.), Venedig – Von Canaletto und Turner bis Monet, Hatje/Cantz, 2008